Ana Madic

Kurzrezension zu Katharina Hartwell: „Das Fremde Meer“

17 und ein Mal variiert Tabucchi das Thema der verspielten Liebe in seinem Briefroman „Es wird immer später“.

In neun plus vier Geschichten variiert Katharina Hartwell die glückliche Liebe mit unbegreiflichem Ende zwischen Marie und Jan.

„Das Fremde Meer“ gilt es zu überqueren, ohne darin unterzugehen – sowohl für M. und J. als auch für die Leser dieses literarischen Meisterwerks.

Ob zwischen märchenhaftem Winterwald und Pariser Psychiatrie oder Sci-Fi-Stadt und geisterhafter Fabrik – Hartwell wechselt Genres wie Häuser ihre Plätze in ihrer Wechselstadt. Souverän, gekonnt und Spuren wie Spinnweben hinterlassend.

Überall spukt es. Es ist der Nachhall eines Aufeinandertreffens, eines Lebens in der Schwebe, eines drohenden Untergangs.

Im Mittelpunkt befinden sich neun Geschichten, neun Welten, unzählige Wellen und eine Liebe so tief, dass sie jeglichen Untiefen trotzt.

Davor, dazwischen, danach – und die ganze Zeit hindurch – die Geschichte von Marie und Jan, die Geschichte eines Zusammenrückens, eines Entrückens, eines Ver-rückens.

Am Ende wissen wir: Wort für Wort, Geschichte für Geschichte kämpft Marie, nicht (nur) um ihr eigenes, sondern vor allem um Jans Leben.

Ein Buch wie ein Meer, dessen Sog weit über das Lesen hinaus wirkt.

Kanntest Du es?

Tauchende Grüße

Deine Ana

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